Du hast ein Profil auf LinkedIn oder XING und es passiert nichts? Die Besucherzahl ist überschaubar, es erreichen dich wenig interessante Kontaktanfragen. Was für ein Frust! Wenn du wissen möchtest, wie du auffindbar wirst, lies weiter.
Rücke dich ins Rampenlicht!
Wer sich auf dem heutigen Arbeitsmarkt etablieren will oder seiner Karriere eine Richtungsänderung geben möchte, kommt kaum um eine Mitgliedschaft in einem beruflichen Netzwerk wie LinkedIn oder XING herum. Über drei Millionen Angestellte, Unternehmer und Stellensuchende in der Schweiz erweitern und pflegen ihre Community online. Auf einer Karriere-Plattform kommunizieren sie ihre beruflichen Erfolge, führen fachliche Diskussionen, teilen Wissen und Erfahrungen. Aktive Onliners präsentieren sich von unterwegs und zeigen sich beim Netzwerken mit ihren Kontakten. Mit zielgerichteten Aktivitäten bauen sie ihre Reputation auf, positionieren sie sich als Experten auf ihrem Gebiet und gewinnen Kunden.
Um besser gefunden zu werden, lohnt es sich, den Mechanismus hinter einer Suche zu verstehen. Denn jedes Finden ist das Ergebnis einer Suche. Folglich hat die Person, die dein Profil gefunden hat, nach einem Begriff gesucht, der in deiner digitalen Präsenz aufgeführt ist. Dies kann dein Name sein, eine deiner Fähigkeiten, Angebote, Sprachkenntnisse, Funktion, usw.
Gefunden werden kannst du natürlich auch zufällig. Damit meine ich, dass eine Person aufgrund eines Gruppenbeitrags oder Kommentars von dir auf dich aufmerksam wird und auf diesem Weg auf dein Profil gelangt. Du kannst diesen „Zufällen“ nachhelfen, indem du aktiv wirst.
Dein Online-Profil ist dein Alter Ego
Ein aussagekräftiges Profil zeigt deine einzigartige Persönlichkeit. Mit Bildelementen wird es auch optisch ein Hingucker. Je klarer der erste Eindruck ausfällt, desto länger bleibt der Besucher. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit auf eine Kontaktanfrage.
Fotos haben eine starke Wirkung – und auf dein Profilbild fällt der erste Blick. Deshalb ist ein professionelles, authentisches Porträt extrem wichtig. Denn sieht dein Profilbesucher ein laienhaft erstelltes, falsch zugeschnittenes oder altes Profilbild, ist er schneller weg, als du „Aber der Rest ist super“ sagen kannst. Um deine Botschaft zu verdeutlichen, wähle für dein Titelbild ein stimmiges Foto oder eine Collage, eine Grafik oder einen Slogan. Im Werdegang/CV solltest du alle Stationen aufführen, die relevant sind für deine jetzige oder angestrebte Position und auf die du angesprochen werden möchtest. Auch Ehrenämter und gemeinnützige Engagements gehören in deine digitale Identität.
Im Bereich „Ich biete“ bei XING bzw. „Kenntnisse und Fähigkeiten“ bei LinkedIn erfasst du deine Fähigkeiten, Leistungen und Kompetenzen. Verwende Suchbegriffe, mit denen dich Interessenten finden. Nutze das „Portfolio“ bei XING und den Bereich „Info“ bei LinkedIn für eine ausführliche Beschreibung deiner Tätigkeit, deinen Dienstleistungen, deiner Ziele und Visionen. Stellensuchende können hier ihre Wunschstelle beschreiben oder eine Mitteilung an den potenziellen Chef formulieren.
Hast du Videos und Fotos von dir und deinem Team, von Produkten und Dienstleistungen deines Arbeitgebers? Hochladen. Für deine Sprachkenntnisse steht ein separater Bereich zur Verfügung, wie auch für Ausbildungen und Diplome. Erfasse auch jobrelevante Kurs- und Seminarbesuche und füge Referenzen an, wo möglich. Alle Bereiche ausgefüllt? Dann kannst du jetzt abwarten und Kaffee trinken – oder aktiv werden und den Turbo zünden.
So wirst du entdeckt!
Es gibt zahlreiche Aktivitäten, die deine Sichtbarkeit in deinem Lieblingsnetzwerk erhöhen. Zum einfachsten gehören Profilbesuche. Vorausgesetzt, der Besuchte hat deinen Besuch bemerkt und ist neugierig genug, wird er sich dein Profil ebenfalls anschauen. Ganz nebenbei kannst du dich von interessanten Details und cool umgesetzten Ideen auf anderen Online-Präsenzen inspirieren lassen. Du entdeckst beispielsweise Elemente, die du bei deinem eigenen Profil ergänzen oder korrigieren möchtest. Vermeide jedoch, dieselbe Person zu häufig zu besuchen, sie könnte es als Belästigung empfinden und dein Profil melden oder blockieren.
Kenntnisse bestätigen ist eine weitere Möglichkeit, um andere auf das eigene Profil zu locken. Wenn du auf LinkedIn die „Fähigkeiten und Kenntnisse“ deiner Kontakte bestätigst, erwirkt dies bei aktiven Usern oftmals einen Gegenbesuch und eine Rückbestätigung deiner Kompetenzen.
Eine Stufe aufwändiger ist das Kommentieren und Teilen von Beiträgen. Mehr als zwei Sätze sind oftmals nicht notwendig, doch sollten die Worte durchdacht sein und den Kommunikationsfluss in Gang halten. In meinem Dossier „Selfmarketing für die Assistenz“ zeige ich Beispiele auf.
Das Erstellen von eigenen Beiträgen zählt für mich zu den anspruchsvollsten und zeitaufwändigsten Social-Media-Aktivitäten. Wer seine Expertise aufbauen und strategische Kontakte gewinnen will, kommt jedoch kaum darum herum. Teile dein Fachwissen und deine Erkenntnisse mit deinem Kontaktnetz, gib Empfehlungen und nützliche Tipps ab. Erweitere deine Kontaktliste um Personen, die für deine aktuellen Tätigkeiten nützlich sind und für deine Entwicklung wichtig werden könnten. Zeige dich auch in Gruppen, beteilige dich an Diskussionen. So werden auch Mitglieder ausserhalb deines direkten Netzwerks auf dich aufmerksam.
Du magst es lieber persönlich? Veranstaltungen sind grossartige Gelegenheiten, um deine Online-Kontakte persönlich kennenzulernen. Besuche auch Networking-Events, Messen, Kongresse und Weiterbildungen, um neue Kontakte zu knüpfen und Bekanntschaften zu pflegen. Menschen, die du persönlich kennst, sind starke Pfeiler in deinem Online-Netzwerk. Sie interagieren häufiger und intensiver mit dir und sind für dich da, wenn du sie brauchst.
Nie zuvor war so einfach, mit Kunden, Dienstleistern, Kollegen und Headhunters in Kontakt zu treten wie heute, im Social Web. Nutze diese Chance! Weitere Tipps und Anleitungen für mehr Sichtbarkeit im Social Web findest du im Dossier „Selfmarketing für die Assistenz“.
Du möchtest deinen Profil-Link auf deine Visitenkarte drucken? Dann erstelle dir eine Vanity-URL. Bei LinkedIn kannst du deinen persönlichen Link direkt im Profil erstellen, bei XING braucht es den Umweg über den Drittanbieter xing.to.
Diesen Artikel habe ich für Miss Moneypenny geschrieben. Der Beitrag ist in Ausgabe 6 | 2019 erschienen. Die Schweizer Fachzeitschrift für Office Managerinnen und Assistentinnen kannst du hier abonnieren.